Insel Gotland

06.05.2025
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April 2025, ich bin für wiedermal für zwei Wochen in Schweden. Nachdem ich im vergangenen Jahr die Insel Öland erkundet habe soll es dieses mal für ein paar Tage nach Gotland gehen. Wie immer ist der Abstecher recht spontan und ziemlich planlos.
Insel Gotland

Oskarshamn - Visby

Von Schweden aus gibt es zwei Möglichkeiten mit einer Fähre nach Gotland zu kommen. Zum einen von Oskarshamn, zum anderen von Nynashamn. Beide Fähren erreichen Gotland in der Stadt Visby. Da sich mein Schwedisches Basislager unweit von Oskarshamn befindet, starte ich mein Inselabenteuer von Oskarshamn aus. Um 21:00 Uhr startet die Fähre und erreicht Visby drei Stunden später um 00:00 Uhr. Bereits auf der Fähre habe ich mir einige mögliche Stellplätze für den Rest der Nacht rund um Visby gesucht.
Fähre Destination Gotland.

Stellplatzsuche mitten in der Nacht

In Visby angekommen, steuere ich zunächst einen offiziellen Stellplatz in Hafennähe an. Dort angekommen stellt sich dieser jedoch als reiner Parkplatz heraus. Zudem sehr zentral direkt an der Straße gelegen. Nicht wirklich einladend, selbst um diese Uhrzeit nicht, also steuere ich mein zweites Ziel an. Ein großer Parkplatz am Stadtrand. Doch hier starten einige Jugendliche eine Abendliche Party als ich ankomme. Auch wenn es hier genug Platz hat, zu laut und unruhig für mich. Also weiter, raus aus der Stadt Richtung Norden. Ein paar Kilometer weiter, finde ich direkt an der Straße einen kleinen Parkplatz. Die Nacht ist ruhig, morgens allerdings macht sich der Berufsverkehr bemerkbar. Alles in allem allerdings OK für ein paar Stunden Schlaf.
Die erste Nacht

Björkume Naturreservat

Am nächsten morgen gehts weiter. Ich folge der Straße noch ein Stück in nördliche Richtung, bevor ich in ein Naturreservats an der Küste abbiege. Den dortigen Parkplatz habe ich für mich alleine, hier ist es absolut ruhig. Nur ein sanftes Meeresrauschen ist zu hören. Zu Fuss mache ich mich auf um die Umgebung zu erkunden. Ein Wanderweg führt entlang der Küste, wobei mir die Landschaft und die Felsen teilweise seltsam vertraut vorkommen. Erinnert mich das Ganze doch ein wenig an eine Wachholderheite auf der Schwäbischen Alb. Allerdings mit einem sehr schönen Ausblick auf die tiefblaue Ostsee.
Björkume Naturreservat

Gotland gefällt mir

Insgesamt eine sehr schöne kleine Morgenwanderung. Der erste Einruck von Gotland gefällt mir schonmal außergewöhnlich gut. Mit meinem Camper folge ich weiter der Küste in Richtung Norden.Verkehr ist praktisch keiner.
Björkume Naturreservat

Blaue Lagune

Irgendwann folge ich wiedermal spontan einem Hinweisschild welches mich zur blauen Lagune führt. Ein ehemaliger Steinbruch der zum Badesee umfunktioniert wurde und sich durch sein besonders klares und blaues Wasser auszeichnet. Auf dem riesigen Parkplatz gibt es auch einige Stellplätze für Wohnmobile. Normalerweise Gebührenpflichtig, doch jetzt Mitte April kostenlos. Nachdem die vergangene Nacht recht kurz war, beschliesse ich spontan hier zu bleiben. Viel los ist ist nicht. Im Lauf des Nachmittags kommen ein paar wenige Spaziergänger, die aber allesamt nicht lange bleiben.
Blaue Lagune

Stellplatz für mich allein

Meine Abendrunde führt mich einmal um den sehr schön gelegenen See. Auch wenn die Sonne hier vom wolkenlosen Himmel scheint, ziehe ich mich danach in meinen Camper zurück. Zu den ohnehin nicht sonderlich warmen Temperaturen von 7°C gesellt sich noch ein kräftiger, eisiger Wind. Ich bin der Einzige der hier die Nacht verbringt. Da einige Tage vorher Polarlichter in der Ostseeregion gemeldet wurden, hoffe ich in der klaren Nacht auf mein Glück. Doch der Wunsch bleibt unerfüllt.
Stellplatz an der Blauen Lagune

Insel Fårö

Tags darauf geht es weiter. Eine kurze und zudem noch kostenlose Fähre bringt mich auf die Insel Fårö. Auf der Insel gibt es außergewöhnliche Felsformationen an der Küste. Die ersten davon finde ist nach einem kurzen Fußmarsch in einem Naturreservat.
Küste von Fårö

Küstenstraße

Weiter geht’s zu einem mögliche Übernachtungsplatz. Ich brauche Wasser und Strom. Doch Platz im Hafen ist nicht unbedingt schön, erfüllt aber seinen Zweck. Doch den Tag will ich hier nicht verbringen. Also gehts weiter auf einer sehr schönen Küstenstraße, vom Meer nur durch einige Felsformationen getrennt. Es ist schön hier und ich stelle einen Camper immer wieder für die Ein- oder andere Erkundungstour zu Fuss ab.
Wenige Meter neben der Küstenstraße

Das Ende der Straße

Einige Kilometer weiter endet die Straße auf einem Parkplatz. Hier stehen die beeindrucktesten Felsformationen. Die Steinsäulen sind hier mehrere Meter hoch. Absolut beeindruckend. Hier verbringe ich den Rest des Tages. Auch wenn ich hier nicht alleine unterwegs bin, viel los ist nicht.
Am Ende der Straße

Wasser und Strom

Am Abend gehts zum morgens bereits ausgemachten Stellplatz am Hafen. Es ist der einzige der auf der Insel geöffnet hat. Die Bezahlung der 200 Kornen erfolgt per Kreditkarte am Automat. Dafür gibts die Möglichkeit zu entsorgen, Toiletten, Strom und Frischwasser. Wie ich später auf Park4Night erfahren habe soll es hier auch Duschen geben, die ich allerdings nicht gesehen habe.
Übernachtung am kleinen Hafen

Zurück nach Gotland

Am nächsten Morgen gehts mit frisch aufgeladenen Batterien und mit einem vollen Wassertank weiter. Planlos kreuz und quer über die Insel. Außerhalb der Saison ist auf der kleinen Insel praktisch alles geschlossen und so will sich auf der Insel nicht wirklich ein weiteres interessantes Ziel finden lassen. Also geht es zurück nach Gotland.
Windmühle auf Fårö

Lergravsporten

Hier finde ich weitere Interessante Felsformationen. Diesmal an einem Hang, wenige Meter von der Küste entfernt, durchzogen mit einigen Trampelpfaden. Auch hier wird eine Erkundungstour gestartet.
Lergravsporten

Holprige Straße

Zurück am Camper geht es auf die letzte Etappe des Tages. Für die Nacht habe ich mir einen alten Steinbruch in der App nordcamp ausgesucht. Den Hinweis auf die etwas holprige Straße in der Beschreibung des Platzes habe ich dabei irgendwie überlesen. Letztlich habe ich mein Ziel aber erreicht. Meine letzte Nacht auf Gotland verbringe ich auf dem Gelände des ehemaligen Steinbruchs mit einem herrlichen Blick aufs Meer. Die Seen auf dem Gelände scheinen im Sommer auch durchaus beliebte Badeseen zu sein. Doch auch hier bin ich die Nacht über alleine. Ein wiedermal sehr schöner Übernachtungsplatz.
Übernachtungsplatz im Steinbruch

Visby

Der letzte Tag auf Gotland führt mich zurück nach Visby. Ein kurzer Einkauf, anschliessend gehts wieder an die Küste. Ein sehr schöne Aussichtspunkt am Rande der Stadt. Hier verbringe ich den Rest des Tages bevor es wieder auf die Fähre geht. Um 16:50 Uhr ist abfahrt und es geht zurück nach Oskarshamn.
Aussichtfelsen bei Visby

Mein Fazit

Gotland ist eine sehr schöne Insel, die ich sicher nicht das letzte mal besucht habe. Besucht man die Insel außerhalb der Saison mit dem Camper sollte man einigermassen autark unterwegs sein. Camping und Stellplätze sind größtenteils geschlossen. Ebenso wie Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Wer allerdings Natur und Ruhe sucht ist hier um diese Jahreszeit genau richtig.
Altes Fischerdorf