Grenen & Råbjerg Mile – unterwegs im Norden Dänemarks

20.12.2025
Ein Besuch in Dänemarks Norden führt mich nach Grenen, wo Nordsee und Ostsee aufeinandertreffen, und weiter zur beeindruckenden Wanderdüne Råbjerg Mile. Zwei einzigartige Naturerlebnisse, die zeigen, wie rau, weit und faszinierend Nordjütland ist.
Grenen & Råbjerg Mile – unterwegs im Norden Dänemarks

Aufbruch zu einem besonderen Ort in Nordjütland

Nach einem ruhigen Tag auf dem Campingplatz zieht es mich wieder weiter. Ich habe ein neues Ziel – einen Ort, an dem ich zuletzt vor etwa 30 Jahren als Kind gewesen bin und den ich schon lange einmal wieder besuchen wollte. Grenen liegt nördlich von Skagen und ist der Ort, an dem Nord- und Ostsee aufeinandertreffen.
Blick über den Parkplatz Grenen nach Skagen

Die Anreise nach Grenen: Dünenlandschaft und erste Eindrücke

Die Fahrt führt vorbei an Hirtshals, wo ich am Abend meine Zelte aufschlagen werde. Hätte ich die Route vorab geplant, hätte ich meinen Ruhetag tags zuvor wohl eher an der Ostseeküste Dänemarks verbracht. Da die Entscheidung für diesen Abstecher jedoch sehr spontan getroffen wurde, muss ich nun mit einer knapp einstündigen Fahrt leben.
Dünenlandschaft
Besonders der zweite Teil der Strecke überrascht mich allerdings mit einer einzigartigen Dünenlandschaft, deren Highlight ich auf dem Rückweg noch besuchen werde.
Leuchtende Beeren in der dänischen Dünenlandschaft

Grenen bei Skagen – wo Nordsee und Ostsee aufeinandertreffen

Zunächst gilt es jedoch, mein eigentliches Ziel zu erreichen. Ein riesiger, gut gefüllter Parkplatz verrät mir schnell, dass ich hier wohl nicht allein unterwegs sein werde. Aber egal – ich bin nun einmal hier und will den Ort der Begierde natürlich auch sehen.
Vom Parkplatz Grenen zum Strand
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder mit dem Traktor-Shuttle oder zu Fuß. Ich entscheide mich für Letzteres. Es ist nicht allzu weit und ich habe ohnehin Lust, mir ein wenig die Beine zu vertreten. Auf sandigen Wegen geht es durch eine leicht hügelige Dünenlandschaft mit niedrigen Büschen und Gräsern.
Nordseestrand

Zu Fuß durch die Dünen zur Nordspitze Dänemarks

Entlang des Weges wurden einige Hinweistafeln angebracht, auf denen man unter anderem erfährt, dass sich die Landzunge pro Jahr etwa zehn Meter weiter nach Nordosten ausdehnt. Nach einigen Minuten erreiche ich den sehr breiten Strand. Mein Ziel kann ich von hier aus bereits erkennen – nicht die Landspitze an sich, sondern die vielen Menschen, die sich hier versammelt haben.
Bevor ich den Ort jedoch erreiche, genieße ich noch den herrlichen Sonnenschein vom praktisch wolkenlosen Himmel. Langsam gehe ich an der Wasserkante der Nordsee entlang – immer wieder schön, so am Strand zu spazieren.
Grenen

Zwei Meere an einem Ort – das einzigartige Naturphänomen von Grenen

Nach nicht allzu langer Zeit erreiche ich den Ort, den alle sehen wollen: den Punkt, an dem Skagerrak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee) aufeinandertreffen. Zwei Meere an einem Ort – eine Möglichkeit, die viele der Anwesenden nutzen, um mit ihren beiden Füßen in unterschiedlichen Meeren zu stehen.
Aufgrund der vielen Menschen und der nicht allzu warmen Temperaturen verzichte ich darauf und trete nach einem kurzen Aufenthalt den Rückweg an.
Rückweg an der Ostsee

Rückweg entlang der Ostsee: Bunker, Strand und Dünen

Diesmal geht es entlang der Ostsee zurück, vorbei an alten Bunkern und durch die Dünen zurück zum Parkplatz. Bevor es weitergeht, gibt es erst einmal etwas zu essen und eine kleine Pause. Danach mache ich mich erneut auf den Weg.
Durch die Dünen

Råbjerg Mile – die größte Wanderdüne Dänemarks

Råbjerg Mile ist mein nächstes Ziel: eine riesige Wanderdüne, die eine Fläche von etwa 120 Hektar bedeckt und stellenweise eine Höhe von 40 Metern erreicht. Pro Jahr verschiebt sie sich etwa 15 Meter nach Osten.
Weg zur Råbjerg Mile
Im Gegensatz zu meinem ersten Ziel an diesem Tag sind hier nicht allzu viele Menschen unterwegs. Der Aufstieg über den feinen, lockeren Sand ist zwar anstrengender als gedacht, lohnt sich aber.

Aufstieg durch den Sand: Wüstenfeeling in Dänemark

Der Ausblick von der Dünenspitze ist einfach gigantisch, und beim Erkunden der Düne kommt echtes Wüstenfeeling auf. Ein Abstecher, der sich – trotz Schuhe voller Sand – durchaus lohnt.
Wüstenfeelung auf der Råbjerg Mile

Spontaner Planwechsel: Von Norddänemark nach Norwegen

Zurück am Parkplatz gibt es einen neuen Plan: Am nächsten Tag soll es nach Norwegen gehen. Die Fähre wird kurzentschlossen gebucht, ebenso eine Übernachtung auf dem Campingplatz in Hirtshals.

Camping in Hirtshals – perfekter Ausgangspunkt für die Norwegen-Fähre

Hier habe ich schon öfter übernachtet und den tollen Blick aufs Meer, die Schiffe und den herrlichen Sonnenuntergang genossen – bisher allerdings immer auf dem Rückweg von Norwegen. Diesmal kommt mir die Nähe zum Hafen sehr gelegen, denn auch wenn die Fähre am nächsten Tag erst gegen Mittag fährt, habe ich so nur einen kurzen Anfahrtsweg.
Abendstimmung auf dem Campingplatz in Hirtshals

Fähre von Hirtshals nach Norwegen – entspannt in den Norden

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer wohltuenden Dusche geht es zur Fähre. Auf dem Weg dorthin werden die Vorräte im örtlichen Supermarkt noch einmal aufgefüllt. Danach geht es zum Hafen.

Der Check-in für die Fähre gestaltet sich dank Kennzeichenerkennung sehr einfach. Davon könnten sich die Fährgesellschaften in Rostock und Travemünde durchaus einmal ein Beispiel nehmen. Nach kurzer Wartezeit geht es schließlich an Bord, und ich freue mich schon auf eine ruhige Überfahrt mit Mittagsbuffet und auf die Ankunft in Norwegen.