Freistehen, das war einmal…

27.08.2025
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Freistehen, also beispielsweise das Übernachten auf einem Wanderparkplatz war in der Vergangenheit auf vielen Plätzen geduldet. Doch die stark gestiegene Anzahl an Campern in den letzten Jahren hat das in vielen Regionen geändert.
Freistehen, das war einmal…

Bisher unbekannte Plätze werden zu Hotspots

Apps wie Park4Night haben dazu beigetragen dass an vielen bisher unbekannten Plätzen plötzlich jede Nacht Camper stehen, anstatt wie früher vielleicht nur einer alle paar Monate. Auch wenn sich die Meisten Respektvoll verhalten keinen Müll hinterlassen und die Toilette im Camper verwenden anstatt ihre Hinterlassenschaften im Wald zu verteilen, wird es inzwischen oft nicht mehr gerne gesehen. Die Folge sind Verbotsschilder und Höhenschranken, besonders in den touristischen Hotspots.

Wie ich es mit dem Freistehen halte

Ich bin sehr viel mit meinem Camper unterwegs, im Frühjahr und Herbst ging es für mich in den letzten Jahren für etwas längere Trips nach Skandinavien, dazwischen folgten zahlreiche Kurztrips in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Die ein oder andere Übernachtung erfolgt zugegebener Maßen auch auf dem einen oder anderen Wanderparkplatz.
Blick aus der Schiebetür

Auf was ich beim Freistehen achte

1. Verbotsschilder
Kein Übernachten auf Plätzen auf denen Verbotsschilder stehen, es gibt immer einen Grund warum sie dort stehen. Auch wenn dieser nicht immer direkt erkennbar ist.
2. Parken, nicht Campen
Übernachten auf Parkplätzen heißt parken, kein Campingverhalten, Grill und Campingstühle bleiben im Van. Ruhig und unauffällig verhalten
3. Platz sparend parken
So dass andere Wanderer, Spaziergänger oder Gassigeher auch noch parken können.
4. Platz sauber halten
Den Platz mindestens so sauber verlassen wie man Ihn vorgefunden hat. Keinen Müll, Abwasser oder sonst etwas hinterlassen.
5. Keine Überbelegung
Wenn bereits Camper da stehen, darauf achten dass nicht mehr als 10% der Plätze durch Camper belegt werden.
6. Lass etwas Geld in der Region
z.B. beim örtlichen Bäcker, Schwimmbad, Eisiele,...
8. Maximal 1-2 Nächte am selben Platz
9. Plätze nicht öffentlich teilen
(z.B. auf SocialMedia, Stellplatz-App, Websites usw.)

Kostenloser offzieller Wohnmobilstellplatz

Alternativen zum Freistehen

Da das spontane Anfahren von Freistellplätzen gerade in der Hauptsaison immer öfter erfolglos verläuft (weil bereits belegt) und ich keine Lust habe meine wertvolle Zeit mit der Stellplatzsuche zu verbringen, nutze ich inzwischen immer öfter folgenden Stellplatz-Apps auf denen kostenpflichtige aber legale Übernachtungsplätze gebucht werden können. Die Preise variieren je nach Platz und Region zwischen etwa 15 und 30 Euro pro Nacht. Je nach Anbieter und Region kommen eventuell noch Kurtaxen oder Gebühren für Strom dazu.

parknsleep

Das Konzept von parknsleep gefällt mir dabei am Besten, auf der App gibt es zahlreiche Stellplätze z.B. auf Parkplätzen, an Seilbahnstationen, Bauernhöfen usw. Die Plätze werden nicht im Voraus gebucht, sondern man bucht sich ein wenn man den Platz erreicht. In der Übersicht der Plätze wird dabei immer angezeigt wieviele Plätze am jeweiligen Platz noch verfügbar sind. Dies funktioniert in der Regel auch. Bietet der Stellplatzbetreiber jedoch noch andere Bezahlmöglichkeiten z.B. am Parkautomaten oder Barzahlung vor Ort an werden teilweise noch mehr freie Plätze angezeigt als tatsächlich noch vorhanden sind. Ebenso ist es natürlich auch ein Problem wenn es die Camper nicht so genau mit dem Einbuchen nehmen. Parknsleep bietet zwar Plätze in ganz Europa an, bisher aber die meisten in der Schweiz. Ein Jahrespass, der das Übernachten auf den Stellplätzen erlaubt ist verfügbar, kostet aber aktuell stolze 449€ pro Jahr und lohnt sich daher nur für die wenigsten.
Stellplatz gebucht über parknsleep

VanSite

Ähnlich wie bei parknsleep gibt es auch bei VanSite zahlreiche Plätze, vor allem auf Bauernhöfen oder Privatgrundstücken in ganz Europa an. Im Gegensatz zu parknsleep müssen die Plätze vorab gebucht werden. Erst wenn die Buchung vom jeweiligen Stellplatzbetreiber bestätigt wird ist diese auch gültig. In der Regel sollte man innerhalb von 24h Rückinfo erhalten. Vereinzelt klappt es auch kurzfristiger, verlassen sollte man sich darauf aber nicht. Auch VanSite bietet verschiedene Jahrespässe an. Für aktuell 249 Euro kann man auf allen Standardplätzen, für 349 Euro auch auf Plus-Plätzen innerhalb eines Jahres übernachten.

Wer sich für eine Jahreskarte interessiert, erhält mit dem Code VSRP-ZlQr-rety-AP 10 Euro Rabatt auf die Jahreskarte. Mit dem unten stehenden Link gibts 20% Rabatt auf die erste Buchung.
Stellplatz gebucht über VanSite

AlpacaCamping

AlpakaCamping funktioniert ähnlich wie VanSite. Man bucht den Platz vorab und erhält mit der Buchungsbestätigung die genauen Koordinaten des Platzes. Teilweise kann die Buchung aber ähnlich wie bei parknsleep auch direkt vor Ort erfolgen. Dies ist aber vom Stellplatzbetreiber abhängig und Camper die vorab gebucht haben, haben Vorrang. Eine „Flatrate“ wie bei den anderen beiden Anbietern gibt es hier nicht. Über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft im Club gibt es aber einen Rabatt auf die Stellplätze und bei ausgewählten Partnern.
Stellplatz gebucht über AlpacaCamping

Andere Anbieter

Es gibt natürlich noch weitere Anbieter, mit denen ich bisher aber noch keine Erfahrungen gesammelt habe. Mit den 3 genannten Anbietern habe ich in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht und an tollen Plätzen übernachtet.